Wings for Life

Ein Rennen zu Gunsten denjenigen, welche nicht rennen können. Zwei ACMlerinnen haben sich dieser Herausforderung gestellt.

Am Sonntag, dem 5. Mai fand in Zug der Wohltätigkeitslauf "Wings for Life" statt. Es handelt sich dabei um ein Rennen, welches weltweit zeitgleich in 33 Nationen ausgetragen wird. Das Ziel dabei ist es, so spät wie möglich vom Fahrzeug eingeholt zu werden, welches 30 Minuten nach dem Start der Läufer und Läuferinnen losfährt und sich stets beschleunigt. Sobald das sogenannte "Catcher-Car"-Auto den Läufer überholt, ist das Rennen für denjenigen zu Ende. Es gibt also keine symbolische Ziellinie, wie man sich dies bei regulären Läufen gewohnt ist. Auch die zurückgelegte Distanz ist von Teilnehmer zu Teilnehmer verschieden und zu Beginn des Rennens ungewiss. Wäre dies nicht schon spannend genug, steckt auch noch ein guter Zweck hinter diesem Anlass. Ganz nach dem Motto "Laufen für die, die nicht laufen können" fliessen alle Einnahmen des Rennens in die Rückenmarksforschung. Seraina Stettler sowie Noémie Hess nahmen an diesem Wohltätigkeitsrennen teil und schildern ihr Erlebtes mit folgenden Worten: 

 

Seraina Stettler, 41.57 km

Auch dieses Jahr habe ich erneut am Wings for Life mitgemacht. Es war bereits meine dritte Teilnahme. Da dieser Lauf etwas anders ist als ein klassischer Lauf, hat es sehr wenige ambitionierte Läufer/-innen und es ist eine sehr erfreute und gelassene Stimmung. Das gefällt mir jeweils sehr! Mein Ziel war es, ca. 40 km zu laufen. Aber da ich am Anfang hoch motiviert war, ignorierte ich den Pacemaker für die 40 km souverän und lief mein eigenes Tempo - was ich im Nachhinein dann bereut habe. Mein Rennen lief sehr ähnlich wie im letzten Jahr (Resultat 2023 : 41.66km). Ich bin wieder eher schnell gestartet, hatte dann ab Kilometer 25 die ersten Beschwerden und musste mich von Kilometer 30 bis 40 durchkämpfen. Meine kompletten Beine schmerzten. Unterwegs versuchte ich überall, mit "High-Five" Handschlägen mit den Zuschauern am Strassenrand neue Energie zu tanken und bis zur nächsten Verpflegungsstelle voranzukommen. Zum Glück merkte ich bei Kilometer 40, dass der "Catcher-Car" bald kommen wird und so bin ich schlussendlich 41.57 km weit gerannt. Damit wurde ich als 4. beste Schweizerin klassiert und lag weltweit auf dem 29. Rang der Frauen.

 

Noémie Hess, 20.92 km

Nachdem ich vor 10 Jahren bei der ersten Ausgabe des "Wings for Life"-Rennens teilgenommen hatte, war ich jetzt zum zweiten Mal an diesem coolen Lauf dabei. Mein Ziel war es, etwa 20km zu laufen. In Anbetracht meiner geplanten Halbironmanteilnahme vom 2. Juni wollte ich wenigstens einmal den «Laufteil» üben. Die Volksfeststimmung wurde mir am Anfang etwas zum Verhängnis, weil ich weit hinten gestartet bin und die ersten Kilometer viel Energie aufwenden musste um alle Kinderwagen, grossen Gruppen und Rollstühle zu überholen. Irgendwann konnte ich aber in meinem angestrebten Tempo laufen und die schöne Strecke geniessen. Schlussendlich habe ich mein Ziel erreichen können, auch wenn meine Energie nach etwa 15km komplett aufgebraucht war. Das Einholen durch den "Catcher-Car" so kurz vor der Halbmarathondistanz fühlte sich dementsprechend wie eine Erlösung an. Fazit für mein nächstes Rennen: An der Startlinie sollte man kein Hungergefühl verspüren …

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